Dr. med. Ágnes Németh
Dr. med. Michael Sarholz
Südring-Center-Promenade 1, 46242 Bottrop, Deutschland
Der Begriff Rheuma (altgriechisch ῥεῦμα, deutsch ‚Strömung'‚Fließen') wird seit dem 18. Jahrhundert im Volksmund für praktisch alle Schmerzen von Gelenken, Wirbelsäule und Muskeln sowie Weichteilen verwendet. Aber was ist „Rheuma" wirklich? Was versteht die Medizin heute darunter und welche Erkrankungen zählen dazu?
Als Rheuma im eigentlichen Sinne werden von der Medizin heute sogenannte entzündlich-rheumatische Erkrankungen verstanden. Diese sind meist Folge einer Autoinflammation (d.h. nicht von z.B. einem Infekt, sondern vom eigenen Körper selbst gemachte Entzündung) oder einer Autoimmunität (d.h. das körpereigene Immunsystem reagiert zu stark und falsch gegen den eigenen Körper und führt darüber ebenfalls zu einer Entzündung). Mit Rheuma im engeren Sinn meint die Medizin heute also Autoimmunerkrankungen und Autoinflammationserkrankungen. Der Facharzt für Rheumatologie ist sozusagen ein „Entzündungsspezialist".
Die Entzündung bei Rheuma kann praktisch jedes Körperorgan betreffen. Besonders häufig sind neben den Gelenken und Muskeln, auch die Lungen, die Nieren oder die Haut betroffen. Mitunter kann aber auch das Auge, die Nasenschleimhaut und die Nebenhöhlen oder das Nervensystem mitbetroffen sein.
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen treten in jedem Lebensalter auf und können schon im Kindesalter beginnen. Viele Erkrankungen beginnen allerdings häufig, nicht immer, in typischem Lebensalter. So beginnt entzündliches Wirbelsäulenrheuma, der sog. Morbus Bechterew, typischerweise um das 20-30 Lebensjahr. Hingegen beginnt ein entzündliches Weichteilrheuma, die sog. Polymyalgia rheumatica, in der Regel erst beim älteren Menschen meist ab dem 60-70 Lebensjahr.
Rheumatische Beschwerden (Schmerzen von Gelenken oder Muskeln, Abgeschlagenheit, Müdigkeit) sind oft gar nicht durch „Rheuma" im eigentlichen Sinn bzw. eine entzündlich-rheumatische Erkrankung selbst bedingt. Es liegen dann andere Ursachen, wie z.B. sehr häufige Verschleißerkrankungen an Gelenken (Arthrose) und Wirbelsäule oder auch Schmerzerkrankungen wie z.B. das Fibromyalgiesyndrom zugrunde. Ebenfalls häufige Ursache können Infekte, Blut- oder andere Organerkrankungen sein. Nicht selten ist auch die Verbindung von körperlichen mit psychischen Ursachen zu bedenken. Die Aufgabe des Facharztes für Rheumatologie ist hier, eine tatsächlich rheumatische „Entzündungserkrankung" auszuschließen. Die weitere Abklärung und Betreuung erfolgt dann, je nach Ursache, jedoch bei anderen Ärzten, wie z.B. Hausärzten, Internisten anderer Fachrichtungen (z.B. Gastroenterologen, Pulmonologen, Nephrologen, Endokrinologen etc.), Orthopäden, Schmerztherapeuten, Neurologen oder Psychotherapeuten.
Bestimmte Laborwerte können auf eine rheumatische Erkrankung hinweisen, zum Beispiel erhöhte Entzündungswerte (CRP, BSG), erhöhte Rheumafaktoren (RF) und antinukleäre Antikörper (ANA) sowie erhöhte Harnsäurewerte bei Gicht. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass ein erhöhter Laborwert alleine noch keine Diagnose darstellt und weitere Untersuchungen erforderlich sind. In unserer rheumatologischen Gemeinschaftspraxis in Bottrop erhalten Sie eine umfangreiche und individuelle Beratung über geeignete diagnostische Herangehensweisen.
Je nach Verdachtsdiagnose werden neben der wichtigen Krankengeschichte und körperlichen Untersuchung Labortests und bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT eingesetzt. Diese Methoden können helfen, die Ausdehnung der Entzündung und Schädigung von Gelenken und Gewebe zu erkennen und den Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen.
Dr. med. Ágnes Németh
Dr. med. Michael Sarholz
Südring-Center-Promenade 1, 46242 Bottrop, Deutschland
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